Frauen in der Designwelt

7 Frauen, die Designgeschichte geschrieben haben.

Am 8. März wird der Internationale Frauentag gefeiert. Um diesen Tag zu zelebrieren, stellen wir Ihnen sieben aussergewöhnliche Frauen vor, die auf vielfältige Weisen die Designwelt geprägt haben. Gestalterinnen neuer Lebensräume,  hat jede mit viel Leidenschaft und Talent einzigartige Produkte erschaffen, welche die Zeit überdauern und für unzählige ikonische Momente sorgen.

Entdecke Sie hier eine Auswahl der schönsten Designklassiker. Gerne beraten wir Sie auch in unseren Geschäften im wohnbedarf Zürich, Basel und Frauenfeld!

Patricia Urquiola

Die 1961 in Hidalgo, Spanien, geborene Designerin Patricia Urquiola studierte Architektur und Design in Madrid, bevor sie 1989 ihren Abschluss am Mailänder Politecnico machte und bei einigen der bekanntesten italienischen Designer wie Vico Magistretti und Achille Castiglioni studierte. 2001 eröffnete sie ihr eigenes Studio, das in den Bereichen Produktdesign, Inneneinrichtung und Architektur tätig ist. Sie lebt und arbeitet in Mailand. Im September 2015 wird Patricia Urquiola zur künstlerischen Leiterin von Cassina ernannt. Urquiolas Entwürfe wirken oft so, als würden sie Zeit und Raum überwinden und die spektakuläre Vision der Designerin von einer Welt voller einzigartiger und farbenfroher Schönheit zum Ausdruck bringen.

Quelle: cassina.com

Cassina, Sofa Dress Up!

Patricia Urquiola, Foto: Laila Pozzo

Haworth Hotel, Michigan

Charlotte Perriand

Charlotte Perriand (1903–1999) gehörte zu jener avantgardistischen kulturellen Bewegung, die ab den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts zu einer tiefgreifenden Änderung in den ästhetischen Werten führte und eine wahrhaft moderne Sensibilität gegenüber dem Alltagsleben hervorbrachte. In diesem Zusammenhang fokussiert sich ihr spezifischer Beitrag auf die Innenausstattung als Schaffung einer neuen Lebensart, die heute immer noch im Zentrum des zeitgenössischen Lebensstils steht. In der Geschichte der Einrichtung des 20. Jahrhunderts machte der Anbruch der Moderne die unternehmerische Kühnheit dieser echten Reformerin des Innendesigns möglich.

Quelle: cassina.com

„Salle à manger 28“: ausklappbarer Tisch, Hocker aus Leder und Metall und Drehsessel von Charlotte Perriand, 1927 © Archives Charlotte Perriand, Paris

Charlotte Perriand

Cecilie Manz

Mit Kunstschaffenden als Eltern kommt Cecilie Manz (*1972) bereits in ihrer frühen Kindheit in deren Werkstatt mit der Welt des Designs in Berührung. Ihre eigene Karriere begann 1992 mit der akademischen Ausbildung an der Hochschule The Royal Danish Academy of Fine Arts, bevor sie 1998 ein eigenes Design Studio in Kopenhagen gründete. Sie lebt und arbeitet in Kopenhagen.

Das Universum der dänischen Designerin dreht sich um ihre Liebe zur Kunst und die Namen ihrer Produkte huldigen oft ihre liebsten kreativen Köpfe. Sie gestaltet Möbel – immer mit einem Fokus darauf, die skandinavische Tradition der Simplizität mit einem modernen, internationalen Ausdruck zu vereinen. Cecilie Manz gilt als eine Meisterin des modernen Minimalismus. 

Quelle: fritzhansen.com

Cecilie Manz

Fritz Hansen, Rugs, Design Cecilie Manz

Greta M. Grossmann

Greta Magnusson Grossmann (1903–1999) war eine treibende Kraft in der von Männern dominierten Welt des modernen Designs der Mitte des Jahrhunderts. Ihre Leistungen waren vielfältig und umfassten Industriedesign, Innenarchitektur und Architektur. 1933, nachdem sie ihr Stipendium an der renommierten Stockholmer Kunstinstitution Konstfack erfolgreich abgeschlossen hatte, eröffnete sie «Studio», ein Geschäft mit Atelier in Stockholm. 1940 wanderte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Jazzmusiker Billy Grossman, in die USA aus, wo sie sich in Los Angeles niederliessen. Grossmann brachte als eine der ersten die moderne skandinavische Ästhetik in die modernistische Szene Kaliforniens ein.

Ihre Kreationen zeichnen sich durch formale und funktionale Schlichtheit gepaart mit einem ausdrucksstarken Charakter aus. Sie gehörte zur amerikanischen Design- und Kulturelite. In den 1940er und -50er Jahren baute sie 14 Häuser und war in dieser Zeit die einzige unabhängige Architektin in Los Angeles.

Quelle: gubi.com

Greta M. Grossman, Claircrest Drive, Beverly Hills, 1956–57. Foto: John Hartley

Greta M. Grossman

Florence Knoll

Florence Schust (1917–2019) wuchs in Saginaw, Michigan auf und wurde im Alter von 12 Jahren zur Waise. Schon früh interessierte sich Schust für Architektur und besuchte die Kingswood School for Girls in Bloomfield Hills, Michigan. Sie lernte den Architekten Eilel Saarinen kennen, unter dem sie anschliessend an der Cranbrook Academy of Art studierte. Eilel Saarinen und seine Frau Loja nahmen sie in ihre Familie auf, reisten mit ihr mehrmals nach Europa und stellten sie ihrem Sohn, dem bekannten Designer und Architekten Eero Saarinen, sowie weiteren wichtigen Personen der Designgeschichte vor. Anschliessend studierte sie Architektur unter Ludwig Mies van der Rohe am Illinois Institute of Technology in Chicago.

Nach ihrem Studium zog Schuster nach New York und arbeitete dort in renommierten Architekturbüros. In New York trifft sie auch auf Hans Knoll, den Sohn des Polstermöbel-Fabrikanten Walter Knoll. 1943 tritt sie seiner Möbelfirma bei und gründet die Knoll Planing Unit. 1946 heiratet die beiden und leiten gemeinsam das in Knoll Associates umbenannte Möbelunternehmen. Die erfolgreichen Entwürfe stammten von Florence Knoll und namhaften Designern wie Eero Saarinen, Harry Bertoia, und Ludwig Mies van der Rohe.

Quelle: knoll.com

Florence Knoll

Cowles Publication interior, designed by Florence Knoll. Image from the Knoll Archive.

Knoll, Florence Knoll Sofa

Hella Jongerius

Die niederländische Designerin Hella Jongerius (*1963) ist bekannt geworden für ihre Art, Industrielles und Handwerkliches, High- mit Low-Tech, Tradition und Moderne zu vereinen. Im Jahr 1993 eröffnete sie die Designfirma Jongeriuslab, über die sie ihre eigenen Projekte und Arbeiten für Kunden wie Maharam, Danskina, IKEA und KLM umsetzt. Mit Vitra arbeitet sie seit 2004 zusammen.  Die Arbeiten von Hella Jongerius wurden unter anderem im Design Museum (London), in der Galerie kreo (Paris) und im MoMA (New York) gezeigt.

Hella Jongerius ist für ihre einzigartige Auseinandersetzung mit Farben und Materialien international bekannt. Über ihre Arbeit mit Farben veröffentlichte Jongerius 2016 ein Buch: «I don’t have a favorite colour».

Quelle: vitra.com

Hella Jongerius. Foto: Nick Ballón courtesy Maharam

Ausstellung «Hella Jongerius – Breathing Colour», 2021 Gewerbemuseum Winterthur, Foto: Roel van Tour

Hella Jongerius hat für Vitra die «Colour & Material Library» entwickelt, die eine Vielzahl sorgsam ausgewählter Materialien und Farben enthält, die miteinander korrespondieren.

Eileen Gray

Aus einer irisch-schottischen Adelsfamilie stammend, ging Eileen Gray (1878–1976) zum Studium der Architektur und des Designs nach London und Paris. Zunächst wurde sie in den 1910er Jahren als führende Designerin von Lackwänden und Dekorpaneelen bekannt. Während ihre Design- und Architekturentwürfe in den 1920er Jahren gefeiert wurden, gerieten Eileen Gray und ihr Werk lange in Vergessenheit.

In den 70er Jahren wurden viele ihrer Möbelentwürfe wiederentdeckt und in renommierte Sammlungen aufgenommen. Heute sind ihre Möbel bei ClassiCon erhältlich. Eileen Gray gilt heute als Inbegriff der Moderne und eine der wichtigsten Architektinnen und Designerinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Mit ihren Design- und Architekturtheorien prägte sie unsere Vorstellung vom Wohnen. Grays Möbel aus Stahlrohr, zu Zeiten ihrer Entstehung revolutionär, gelten heute als Klassiker. Ihr Adjustable Table E.1027 gehört zu den meistkopierten und bekanntesten Designs der Welt, bereits 1978 wurde er vom Museum of Modern Art in New York in dessen ständige Sammlung aufgenommen. Ihr Dragons Armchair wiederum wurde 2009 für den unglaublichen Betrag von 21.905.000 Euro verkauft und war damit das bis dahin teuerste Designobjekt, das je in einer Auktion versteigert wurde.

Quelle: classicon.com

Portrait of Eileen Gray, Paris, 1926. © Photo by Berenice Abbott/Getty Images

Haus E.1027, Eileen Gray, Aufnahme nach Restauration 2021. Foto: © Manuel Bougot

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